Wiederladen von Jagdmunition mit BLEIFREIen Geschossen

Die Grundproblematik besteht im unterschiedlichen, spezifischen Gewicht von Blei und den Ersatzstoffen – meist Kupfer.

Blei hat eine Dichte von 11,3kg/dm³, Kupfer hingegen nur 8,9kg/dm³. Um das gleiche Gewicht zu haben, muss daher das Kupfergeschoss 25% größer sein. Im Durchmesser kann das Geschoss nicht größer werden, damit es noch durch den Lauf passt. Etwas Volumen kann noch durch eine gedrungenere Form erzielt werden – es ist aber fast nicht vermeidbar, dass das Geschoss länger wird oder das Gewicht nicht erreicht.

Für die Wirkung beim Auftreffen muss eine ausreichende Energie erreicht werden oder ist auch vorgeschrieben. Die Energie berechnet sich mit E = 0,5 x Masse x Geschwindigkeit x Geschwindigkeit (1/2 m v²). Da Kupfergeschosse härter sind, muss meist zusätzlich eine höhere Geschwindigkeit erreicht werden

Leichteres Geschoss:

Wird ein Geschoss gleicher Geometrie, aber aus Kupfer anstatt Blei gewählt, dann muss die Geschwindigkeit um 11% höher sein, um dieselbe Energie zu erreichen. Dabei ist es wichtig, dass der Drall des Laufes zu der höheren Geschwindigkeit passt, das Geschoss den Drall annimmt, sich somit stabilisieret und der Lauf nicht über gebühren verschleißt.

Geschoss mit gleichem Gewicht:

Hier ist es schwierig eine nach C.I.P. zulässige Laborierung zu finden. Das Geschoss wir länger. Es darf aber nicht beliebig weit aus der Hülse heraus ragen, damit noch ein geringer Freiflug bleibt. Wird die Patrone auf gleiche Gesamtlänge gefertigt, dann sitzt der Geschossboden tiefer in der Hülse, der Brennraum für das Pulver wird kleiner und der Maximaldruck erhöht sich.

Viele der beim Beschussamt zur Messung eingereichten bleifreien Patronen erzeugen daher einen zu hohen Gasdruck.

Abhilfe:

Wird das Geschoss vorne lang und schlank gehalten, so dass es weiter in den Lauf hinein ragen kann, ohne diesen zu berühren, kann die Patronenlänge erhöht und damit das Problem mit dem Gasdruck umgangen werden. Es muss natürlich sicher gestellt werden, dass die Patrone bei Repetierern noch ins Magazin passt und zuverlässig zugeführt wird. Es muss auch für die jeweilige Waffe überprüft werden, ob das Geschoss nicht doch berührt (Geschoss mit Permanentmarker anmalen, laden, heraus repetieren und schauen, ob Farbe abgeschabt wurde – Geht der Verschluss bei korrekt kalibrierter und getrimmter Hülse nur mit Gewalt zu, dann ist das Geschoss ungeeignet für diese Methode)

Vereinzelt gibt es auch schon Läufe für bleifreie Munition, deren Patronenlager und Drall angepasst sind.

Zubehör für Vorderlader

Perkussionsrevolver

Was benötige ich zum Schießen mit einem Perkussionsrevolver:

1.      Messschieber
zum Vermessen von Kaliber und Kugeln

2.      Waage
Messbereich bis 50g, Einheit “Grain” vorhanden und mit einer Nachkommastelle dargestellt

3.      Ladehilfe
erleichtert das Aufsetzen des Anzündhütchens enorm

4.      Lochscheibe
Es kann grundsätzlich ein Gegenstand ausgewählt werden, der leicht ist und der das Pulverröhrchen (08) auf der Waage senkrecht hält (hier nicht aufgeführt ist ein Messing/Aluminium-Trichter, der das Einfüllen des Pulvers in die Röhrchen erleichtert)

5.      Erlaubnis gemäß §27 SprengG (und einen Ausweis)

6.      WBK
Gelbe Sportschützen-WBK (Perkussionsrevolver sind mehrschüssig und daher erlaubnispflichtig)

7.      Pulver

8.      Pulverröhrchen
antistatische Röhrchen aus Glas oder Kunststoff mit Verschlusspfropfen und Aufbewahrungsbox (für portioniertes Pulver und Zwischenlage z.B. Hartweizengrieß)

9.      Perkussionsrevolver

10.    Anzündhütchen

11.    Düsenräumnadel
zur ggf. Reinigung des verstopften Pistons

12.    Kugeln

13.    Reinigungspflaster aus Filz,
müssen mit dem Läppchenhalter stramm in den Lauf gehen

14.    Filzpfropfen
als Zwischenlage für die Ölschüsse oder auch zum Schießen

15.    Putzstock
mit passendem Läppchenhalter, sollte ca. 10cm länger sein als der Lauf

16.    Pistonschlüssel

17.    Bolzenaustreiber
zum Entfernen von Versagern

18.    Schraubendreher
klein – zum Entfernen von verklemmten Anzündhütchen

19.    Reinigungsbürste
aus Kunststoff und oder Messing zum Aufschrauben auf den Putzstock

20.    Hammer
für Bolzenaustreiber

21.    Gehörschutz

22.    Schutzbrille

23.    Sprühöl
für Schmierung und Konservierung

Perkussionspistole

Was benötige ich zum Schießen mit einem Vorderlader:

  1. Messschieber
    zum Vermessen von Kaliber und Kugeln
  2. Waage
    Messbereich bis 50g, Einheit “Grain” vorhanden und mit einer Nachkommastelle dargsestellt
  3. Lochscheibe
    Es kann grundsätzlich ein Gegenstand ausgewählt werden, der leicht ist und der das Pulverröhrchen (06) auf der Waage senkrecht hält (hier nicht aufgeführt ist ein Messing/Aluminium-Trichter, der das Einfüllen des Pulvers in die Röhrchen erleichtert)
  4. Erlaubnis gemäß §27 SprengG (und einen Ausweis)
  5. Pulver
  6. Pulverröhrchen
    antistatische Röhrchen aus Glas oder Kunststoff mit Verschlusspfropfen und Aufbewahrungsbox (für portioniertes Pulver und Zwischenlage z.B. Hartweizengrieß)
  7. Vorderlader (Gewehr/Pistole)
  8. Anzündhütchen
  9. Düsenräumnadel
    zur ggf. Reinigung des verstopften Pistons
  10. Ladestock mit Mündungsschoner
    ist gleichzeitig auch Putzstock und Kugelzieher (wenn der Griff nicht drehbar ist) und sollte ca. 10cm länger sein, als der Lauf
  11. Kugeln/Geschosse
  12. Schusspflaster aus Baumwolle
  13. Reinigungspflaster aus Filz,
    müssen mit dem Läppchenhalter stramm in den Lauf gehen
  14. Pulverrohr
  15. Pistonschlüssel
  16. Schraubendreher
    klein – zum Entfernen von verklemmten Anzündhütchen
  17. Stift
    Wasserfest zum Markieren des Ladestocks
  18. Starter
  19. Kugelzieher
    zur Beseitigung von Versagern
  20. Bürste
    mit Kunststoffborsten (keinesfalls gerade Messingborsten: diese werden zu Widerhaken und gehen nicht mehr aus dem Lauf)
  21. Öl/Fett
    Zum Einweichen der Schusspflaster, wenn nicht Spucke verwendet wird
  22. Hammer
    zum Setzen der Kugel in die Mündung
  23. Gehörschutz
  24. Schutzbrille

Sprühöl
für Schmierung und Konservierung